© Irene Zandel
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Klassik

EIN BRIEF | CHRISTUS AM ÖLBERGE - THEATER AN DER WIEN


Theater an der Wien

EIN BRIEF | CHRISTUS AM ÖLBERGE

Konzertante Aufführung in deutscher Sprache

EIN BRIEF

Eine reflexive Szene
Österreichische Erstaufführung
Musik von Manfred Trojahn
Text von Hugo von Hofmannsthal

CHRISTUS AM ÖLBERGE

Oratorium (1803)
Musik von Ludwig van Beethoven
Libretto von Franz Xaver Huber



Zukunftsangst: In dem fiktiven Dokument Brief des Lord Chandos an Francis Bacon von Hugo von Hofmannsthal (1902) berichtet ein bis dato erfolgreicher junger Dichter über den Verlust seiner sprachlichen und damit seiner dichterischen Fähigkeiten.  Zweifel plagen ihn, auch bezüglich des Mediums Sprache generell. Hofmannsthal  selber war nach der Jahrhundertwende auf der Suche nach einer neuen Sprache, nach neuen Wegen, seine Kunst auszudrücken. Auf der Grundlage dieses Textes erarbeitet der renommierte deutsche Komponist Manfred Trojahn, der mit Enrico oder Orest wesentliche Beiträge zum Musiktheater lieferte, einen Prolog zu einer szenischen Aufführung von Beethovens Oratorium Christus am Ölberge.  Hofmannsthals Text thematisiert die Künstler-Krise und damit auch den  Schaffenshintergrund, den Beethoven bei der Verfassung seines Oratoriums hatte.  Von Beethovens persönlicher Krise berichtet sein Heiligenstädter Testament,  geschrieben im Oktober 1802, das erst in seinem Nachlass gefunden wurde. Er  beklagte hierin seine fortschreitende Taubheit, die er als Demütigung empfand und die ihn immer weiter von der Gesellschaft ausschloss. Er hegte sogar Suizidgedanken. Gleich zu Beginn des nächsten Jahres trat er im Theater an der Wien eine Stelle als  Opernkomponist an. Es war ein schwieriger Start, denn Beethoven hatte keine große Erfahrung mit Vokalwerken im Allgemeinen, geschweige denn mit Opern. Seine erste Oper sollte er auf Schikaneders Libretto Vestas Feuer schreiben. Da das Oratorium  eine der Oper verwandte Gattung ist, war der Christus möglicherweise eine Art Übungsterrain für ihn – jedenfalls gilt es als sicher, dass sein erst drittes Vokalwerk in recht kurzer Zeit Anfang des Jahres 1803 entstanden ist. Die Uraufführung fand in  einer musikalischen Akademie am 5. April d.J. im Theater an der Wien statt. Es war  eines von Beethovens ersten großen Werken nach seinem Heiligenstädter Testament. In den nachfolgenden Jahren beschritt er musikalisch neue Wege, es entstanden Meisterwerke, wie beispielsweise die Eroica. Hofmannsthals Text  ermöglicht einen neuen Blick auf das Oratorium wie auch Beethovens biografische Situation zur Schaffenszeit.


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Theater an der Wien
Linke Wienzeile 6 1060 Wien